„Deswegen bin ich hier“, sagt ein junger Somali mit Blick auf den Klimawandel. Klima und Flucht hängen mittelbar und unmittelbar zusammen. Während hier viele immer noch meinen es wird einfach nur wärmer – die letzten Extremwetterereignisse müssten eigentlich alle vom Gegenteil überzeugt haben – sind die Auswirkungen des Klimawandels für Menschen im Globalen Süden seit langem spürbar. Das UNHCR beziffert die Zahl derjenigen, die im letzten Jahrzehnt aufgrund von Dauerregen, langanhaltenden Dürren und Hitzewellen sowie Zyklonen ihre Heimat verlassen mussten, mit durchschnittlich 23 Millionen Menschen pro Jahr. Wir nennen es Klimawandel, für die Menschen im globalen Süden ist es schon jetzt eine Klimakatastrophe.*
Die europäische Abschottungspolitik und Abwehrhaltung gegenüber Schutzsuchenden dagegen blieb beständig hart: Menschen werden auf lebensgefährliche Routen gezwungen, um an Orte zu gelangen, an denen ein gutes Leben möglich ist, weil die EU ihnen den Zugang versperrt. Flucht vor durch den Klimawandel verursachte Armut, wirtschaftliche Not und mangelnde Perspektiven stellen im hiesigen Asylrechtssystem jedoch keinen Fluchtgrund dar. Dabei sind die Schutzsuchenden Zeug*innen der globalen Ungerechtigkeit. Sie bezeugen, häufig als ‚Wirtschaftsflüchtlinge‘ kategorisieret und stigmatisieret, welche Verantwortung das reiche Viertel der Menschheit für den Verlust ihrer Lebensgrundlage trägt.
Veränderung ist möglich: Bewegungsfreiheit für alle und ein global verantwortliches Denken für und in einer globalisierten Welt. Wir im Globalen Norden bereichern uns und leben auf Kosten der übrigen Weltbevölkerung.
Wir fordern anlässlich des heutigen Klimastreiks:
- Es müssen alle erdenklichen Maßnahmen getroffen werden um den Klimawandel zu stoppen um ALLEN Menschen an ihren Lebensorten ein gutes Leben zu ermöglichen.
- Sichere und legalisierte Fluchtrouten.
- Verantwortungsübernahme für Menschen, deren Lebensgrundlage wir zerstört haben.
- Bewegungsfreiheit für alle.
Wir haben Platz.