Niemand flieht freiwillig
Menschen fliehen aus purer Not.
Sie fliehen vor Krieg, vor der Klimakatastrophe, vor Armut und Perspektivlosigkeit. Die durch kapitalistische Produktionsweise verursachte Klimakrise und Flucht hängen unmittelbar zusammen.
Die Schreckensnachrichten von den Grenzen Europas reißen nicht ab. Jedes Jahr sterben tausende Menschen beim Versuch Sicherheit und eine Perspektive für Ihr Leben zu finden an den europäischen Grenzen. Es sterben Tausende im zentralen Mittelmeer oder werden mit aktiver Mithilfe europäischer Institutionen und Staaten an ihrer Flucht gehindert und in Folterlager zurückgeschleppt. In den Lagern an Europas Außengrenzen leben zehntausende Schutzsuchende in unhaltbaren Zuständen.
Seit Jahren sind diese Bilder und Nachrichten allgegenwärtig und erwecken den Anschein, als sei das Sterben vor Europas Grenzen unvermeidbar. Viele haben sich ein Stück weit an diese Bilder gewöhnt und für viele scheint es, als sei die europäische Grenzpolitik unabwendbar.
Wir werden uns nicht an diese Zustände gewöhnen, noch werden wir sie hinnehmen oder gar akzeptieren.
Wir von der Seebrücke sind uns sicher und stellen klar: Eine Welt, in der kein Mensch auf dem Weg in eine sichere Zukunft sein Leben verlieren muss, ist möglich.
Eine Welt, in der nicht Zufälle wie der Geburtsort oder der Pass darüber entscheiden, wo ein Mensch leben darf, ist möglich. Ein Europa, dass die Rechte aller Menschen – auch jener, die fliehen mussten – schützt und verteidigt, ist möglich.